Samstag, 24. Januar 2015

Klarträume und Selbstreflexion.

Marcel Duchamp
aus scinexx

Warum haben nicht Alle Klarträume?
Größeres Hirnareal für Selbstreflexion zeichnet bewusste Träumer aus

Wie kann ich wissen, dass ich gerade träume? Die Fähigkeit zum Klarträumen hängt offenbar direkt mit dem Nachdenken über das eigene Denken zusammen: Der für die sogenannte Metakognition verantwortliche Hirnbereich ist bei Klarträumern größer als bei anderen Menschen, haben Wissenschaftler herausgefunden. Klarträumer können deshalb möglicherweise auch im Alltag ihr eigenes Denken besser reflektieren, vermuten die Forscher im "Journal of Neuroscience".

Manche Menschen sind sich während des Schlafens bewusst, dass sie gerade träumen. Bei diesem sogenannten Klarträumen kann der Schlafende den Traum manchmal sogar selbst mitgestalten. Die meisten Klarträumer erleben dieses Phänomen aber nicht mehr als ein paar Mal im Jahr und nur sehr wenige fast täglich. Andere Menschen wiederum erleben dieses Phänomen nur extrem selten oder sogar überhaupt nicht. Dabei ist bekannt, dass spezifische Hirnregionen für das Klarträumen verantwortlich sind, die sich sogar künstlich dazu anregen lassen. Doch wie kommt es, dass die einen klarträumen und die anderen nicht? Hat dies etwas mit der menschlichen Fähigkeit zu tun, über das eigene Denken nachdenken zu können – der sogenannten Metakognition?

Vorderes Stirnhirn ermöglicht Klarträume

Obwohl diese Verbindung naheliegt, war bisher unklar, ob Klartraum und Metakognition tatsächlich miteinander zusammenhängen. Hirnforscher um Elisa Filevich vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin haben darum im Gehirn nach einem solchen Zusammenhang gesucht. Dazu verglichen sie mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) die Hirnstrukturen von 31 Probanden, die häufig klarträumen, mit denen von 31 Probanden, die nicht oder nur selten klarträumen.



Bei Klarträumern ist das vordere Stirnhirn größer, welches auch für die Metakognition eine wichtige Rolle spielt. Es zeigte sich, dass bei Klarträumern ein bestimmter Bereich im Gehirn tatsächlich größer ist: Der anteriore präfrontale Kortex, auch vorderes Stirnhirn genannt, steuert als Kontrollinstanz bewusste, kognitive Prozesse. Derselbe Bereich der Hirnrinde spielt auch für die Metakognition eine wichtige Rolle. Die Unterschiede zwischen Klarträumern und Nicht-Klarträumern in der Größe dieses Bereichs deuten darauf hin, dass Klarträumen und Metakognition tatsächlich miteinander zusammenhängen.

Bessere Metakognition auch im Wachzustand

Dafür sprechen auch Tests, bei denen die Probanden im Wachzustand Aufgaben lösen sollten, die den Grad ihrer Selbstreflektion anzeigen. Die währenddessen erstellten Hirnbilder zeigen, dass die Aktivität im Stirnhirn bei den Klarträumern höher war. „Das Ergebnis unserer Studie lässt vermuten, dass Menschen, die ihre Träume kontrollieren können, auch in ihrem Alltag besonders gut über ihr eigenes Denken nachdenken können“, fasst Filevich zusammen.

Doch lässt sich das Klarträumen auch erlernen, wie verschiedenste Tipps in Blogs und Internetforen nahelegen? "Als nächstes interessiert uns, ob sich metakognitive Fähigkeiten trainieren lassen", sagt Filevich. Dazu wollen die Forscher in einer nächsten Studie Probanden im luziden Träumen trainieren, um zu untersuchen, ob das Training die Metakognition positiv beeinflusst. (The Journal of Neuroscience, 2015; doi: 10.1523/JNEUROSCI.3342-14.2015)
(Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, 22.01.2015 - AKR)

Der anteriore praefontale Cortex ist Brodman's area 10  (hier lks., hellgrün)
Nota. - Die Hirnforscher haben keine Stelle im Gehirn auffinden können, die das Oberkommando führt, wo alle Informationsstränge zusammenlaufen und wo die Entscheidungen fallen. Ein Ich, von dem die Philoso- phie so viel Aufhebens macht, gäbe es daher gar nicht, war ihre Schlussfolgerung, 

Und unser sogenanntes Bewusstsein sei nur ein evolutionär eingeübter Spiegelungseffekt ohne eine Spur von Freiheit. Und ist im Prinzip nichts anderes als was die Tiere auch haben, kann man hinzufügen. Plau- sibel, wenigstens auf den ersten Blick, wäre das aber nur, solange es sich um das schlichte Wissen von diesem oder von jenem handelt - so etwas haben die Tiere offenkundig ja auch. Aber was wir unser Be- wusstsein nennen, ist ja das Wissen, dass wir wissen. Es ist die Fähigkeit der Reflexion oder, richtiger gesagt, die Unfähigkeit, nicht zu reflektieren. 

An der Stelle hatte sich Wolf Singer in seinen besseren Tagen schon früher die Zähne ausgebissen und entschuldigte sich mit einem verlegenen Hinweis auf die "Iteration", die rasche häufige Wiederholung Desselben, als ob die Vorstellung dabei quasi über ihre eigenen Füße stolperte und es irgendwie fertig- brächte, sich gegen sich selbst zurückzuwenden. 

Metakognition - das ist der springende Punkt in Sachen Ich, Bewusstsein und der Freiheit, nein zu sagen. Wenn seine Kollegen nun doch noch ein Areal, ein Zentrum im Gehirn lokalisiert haben, wo diese stattfindet, dann sind alle früheren Auseinandersetzung mit Singers Angriff auf die Willensfreiheit überflüssig geworden; wir haben ein Oberste Instanz, die indessen nicht Substanz ist (was die Kritische Philosophie stets heftig bestritten hat), sondern Funktion - die nur "ist", wenn und indem sie wirkt.
JE

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