Samstag, 21. Januar 2017

Können Affen reflektieren?


Japanische Rotgesichtmakaken
aus nzz.ch, 14.1.2017, 08:00 Uhr 

Gedächtnisleistung 
Affen reflektieren über ihre Erinnerungen 
Tiere besitzen eine weitere Fähigkeit, die man früher nur dem Menschen zugetraut hat. Sie können die Zuverlässigkeit ihrer Erinnerungen einschätzen. Nun zeigen Forscher, welche Hirnareale beteiligt sind. 

von Katharina Dellai-Schöbi

Die NZZ hat mir rückwirkend die Verbreitung ihrer Inhalte untersagt. Ich werde sie nach und nach von meinen Blogs löschen 
Jochen Ebmeier


Nota. - Die Natur ist nicht gutbürgerlich, sie ist keine Haushälterin. Die Natur schaffe keine Fähigkeiten, für die sie keine Verwendung hat, hieß es: nur so viele Töpfchen, wie es Deckelchen gibt. Das ist jedoch bloße Ideologie. Der bürgerliche Geschäftsmann wollte in sich eine gottgewollte Natur erkennen können. Die Natur ist aber eine bedenkenlose Verschwenderin. Man denke nur an die Abermilliarden männlicher Samenkörner, die Stunde für Stunde vergeudet werden!

Welche Fertigkeiten durch welche Mutationen entstehen, ist reiner Zufall. Kein Zufall ist, welche sich da- von im Leben der jeweiligen Gattung bewähren - und durch ständige Übung befestigt und ausgebaut und schließlich zum Gemeingut der Gattung werden. Und all die andern neuen Fertigkeiten bleiben ungenutzt und gehen wieder verloren.

Wenn es anders wäre, hätte sich die Familie Homo seinerzeit nicht auf die Hinterbeine gestellt und wäre nicht aus ihrer Urwaldnische in eine offene Welt ausgebrochen. Die Fähigkeit zum aufrechten Gang war schon bei manchen Vorläufern entstanden. Es musste noch die Gelegenheit - und in unseren Fall vielleicht die Erfordernis - hinzukommen, sich ihrer zu bedienen. Man sollte annehmen, dass in jeder Gattung mehr Möglichkeiten im Verborgenen schlummern, als im alltägliche Einerlei zu Tage treten. Hypertelie hat Adolf Portmann das genannt und für ein bestimmendes Merkmal alles Lebendigen gehalten.

Dass wir eine Intelligenz haben, unterscheidet uns nicht von den Tieren; allenfalls, dass unsere weiter reicht. Dass wir nicht nur viel dazulernen, sondern auch wissen können, dass wir etwas wissen; dass wir also reflektieren, unterscheidet uns jedenfalls nicht grundsätzlich von den Japanmakaken. Aber immer noch dies: dass es bei uns eine Fähigkeit der ganzen Gattung geworden, dass es heute habituell und gattungsty- pisch ist. Bei uns ist das kein Zufall mehr, sondern Ergebnis einer evolutionären Auslese.
JE 












Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen