Böse Erinnerungen können im Schlaf manipuliert werden
Womöglich kann man ihn gezielt dafür nützen, Ängste zu verlernen
Chicago/Wien - Im Schlaf neue Dinge zu lernen, wird zwar ein Traum bleiben. Aber womöglich kann man ihn gezielt dafür nützen, Ängste zu verlernen. Das behaupten Forscher um Katherina Hauner von der Northwestern University in Chicago nach einem Experiment mit 18 Erwachsenen.
Die Forscher ließen die Studienteilnehmer zunächst einen bestimmten Duft riechen, während sie ihnen Porträtfotos von zwei Personen zeigten. Beim Anblick eines der beiden Fotos wurde den Probanden ein elektrischer Schlag in den Fuß verabreicht. Bald kamen die Teilnehmer schon beim Anblick des "Stromschlag"-Fotos ins Schwitzen. Dann wurde der Versuch mit anderen Fotos und Düften wiederholt. Unmittelbar danach wurden die Teilnehmer nun aber ins Bett geschickt. Und sobald sie in der Tiefschlafphase waren, bekamen sie lediglich einen der als unangenehm assoziierten Düfte erneut zu riechen.
Der bedrohliche Duft brachte die Schläfer zwar ins Schwitzen. Doch mit zunehmender Schlafdauer wurde diese Reaktion schwächer, schreiben die Forscher im Fachblatt Nature Neuroscience. Und sahen die Teilnehmer nach dem Aufwachen das zugehörige "Stromschlag"-Foto wieder, war die Reaktion viel schwächer als beim Anblick jenes Stromschlag-Fotos, dessen Duft sie nicht gerochen hatten.
Die Forscher vermuten, dass die schlechte Erinnerung im Schlaf überschrieben wurde. (tasch)
Abstract
Nature Neuroscience: Stimulus-specific enhancement of fear extinction during slow-wave sleep
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