aus scinexx
Innenleben einer Urknall-Maschine
Blick in den PHENIX-Detektor am Teilchenbeschleuniger RHIC
Sein Job ist der
Urknall – oder genauer gesagt die Zeit nur Sekundenbruchteile danach:
Der hausgroße Detektor PHENIX sucht nach der kosmischen Ursuppe, dem
Quark-Gluon-Plasma, aus dem alle Materie im Universum einst entstand.
Dies tut er aber nicht im All, sondern im Reich der Atome – in den
winzigen Feuerball, der bei der Kollision von extrem beschleunigten
Goldkernen entsteht.
Der Relativistic Heavy Ion Collider (RHIC) des Brookhaven National
Laboratory auf Long Island ist nicht nur ein Teilchenbeschleuniger, er
ist auch eine Art Zeitmaschine. Denn er bringt Goldkerne fast auf
Lichtgeschwindigkeit und verleiht ihnen damit die Energie, die sie
benötigen, um bei ihrer Kollision kurzzeitig ein Quark-Gluon-Plasma zu
erzeugen. Mehre Billionen Grad Hitze sind dafür nötig und eine enorme
Dichte. Dann löst sich die Kopplung der Quarks, der Bausteine der
Protonen und Neutronen, und sie bewegen sich frei umher. Ein solcher
Zustand, so glauben Physiker, herrschte auch kurz nach dem Urknall im
Universum.
PHENIX, hier [oben] bei Wartungsarbeiten geöffnet, ist einer der Detektoren,
die Teilchenphysikern mehr darüber verraten sollen, wie genau dieses
Urplasma damals beschaffen war. Er registriert Strahlung und Teilchen,
die bei der Kollision von Goldkernen im Beschleuniger freiwerden und
erlaubt damit Rückschlüsse auf Eigenschaften und Prozesse des
Quark-Gluon-Plasma.
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