aus Süddeutsche.de, 9. April 2014 12:35 Petra Bork, pixelio.de
Genetik
Harte Kindheit, schwaches Erbgut
Chronischer Stress
hinterlässt Spuren, auch im Erbgut. Das klingt plausibel, doch wie
genau sich zum Beispiel eine schlechte soziale Stellung und der damit
verbundene Stress im Genom auswirken, ist nicht leicht nachzuweisen.
In einer kleinen Studie
haben sich nun Hinweise darauf gezeigt, dass sich die sozialen
Verhältnisse, in denen Kinder aufwachsen, auf die Struktur der
Chromosomen auswirken (PNAS, online).
Chromosomen enthalten an ihren Enden eine Art Schutzkappe. Diese
sogenannten Telomere schrumpfen mit fortschreitendem Alter. Außerdem
deuten auffällig kurze Telomere darauf hin, dass der betreffende Mensch
anhaltend starken Belastungen ausgesetzt ist, zum Beispiel einem
schwierigen Lebensumfeld.
Die Forscher um Colter Mitchell von der University of Michigan untersuchten die Telomere von 40
neunjährigen afroamerikanischen Jungen aus amerikanischen Großstädten.
Dabei waren im Durchschnitt die Telomere jener Jungen auffallend kurz,
die in schlechteren sozio-ökonomischen Verhältnissen lebten. Die
Forscher haben bereits begonnen, diesen Zusammenhang im Rahmen einer
größeren Studie zu überprüfen.
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