Forscher beschossen ein Helium-3-Isotop mit sogenannten Antikaonen. Dabei kam es zu einem Platzwechsel, und ein äusserst dichter Kern entstand.
(sda/apa)
· Mit Teilchenbeschleunigern erforschen Wissenschafter weltweit, wie
nach dem Urknall vor geschätzten 13,8 Milliarden Jahren Materie
entstanden ist. Einer Forschungsgruppe am J-Parc-Beschleu- niger (Japan
Proton Accelerator Research Complex) nahe Tokio ist es nun gelungen,
eine neue Form von sehr dichter Kernmaterie mit sogenannten Antikaonen
zu erzeugen, wie sie im Fachblatt «Physics Letters B» berichtet.
Kaonen
sind mittelschwere, subatomare Teilchen, die aus einem
Quark-Antiquark-Paar bestehen. «Sie kommen in sehr kleiner Zahl auch in
der kosmischen Strahlung vor, hauptsächlich findet man sie aber in
Teilchenbeschleunigern», erklärt Johann Zmeskal vom
Stefan-Meyer-Institut für subatomare Physik der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften, der an der Studie beteiligt war.
Relativ lange Lebensdauer
Kaonen
gehören zur Gruppe der Mesonen, wobei sich Antikaonen aus einem
Strange-Quark und einem negativ geladenen Antiup- oder einem neutralen
Antidown-Quark zusammensetzen. Die uns umgebende sichtbare Materie
besteht nur aus Up- und Down-Quarks. Entgegen ursprünglichen Annahmen
haben diese stark wechselwirkenden Kaonen mit rund zehn Nanosekunden
eine relativ lange Lebensdauer, was dem «neuen» Quark den Namen
«strange» (auf Deutsch: seltsam) eingebracht hat.
«Die
Idee, dass dieses Kaon etwas im Atomkern bewirken könnte, ist relativ
alt», sagte Zmeskal. So gab es bereits in den 1980er Jahren Hinweise auf
einen gebundenen Zustand zwischen einem negativ geladenen Kaon und
einem Proton. Einige Jahre später entstand die Idee, dass das auch mit
zwei Protonen möglich wäre. «Die Ergebnisse der dazu durchgeführten
Messungen waren aber bisher sehr divergent», so Zmeskal. Doch nun konnte
dies mit dem Experiment erstmals «mehr oder weniger zweifelsfrei»
nachgewiesen werden.
Antikaon schubst Neutron vom Platz
Dabei
schossen die Wissenschafter Antikaonen mit hoher Energie in eine
flüssige Helium-3-Targetzelle. Relativ selten treffe das Kaon das
Neutron genau so, dass es herausgeschlagen und nachgewiesen werden
könne, sagte Zmeskal. In manchen Fällen schaffte es das Antikaon, die
beiden dann nicht mehr aneinander- gebundenen übrigen Protonen sozusagen
zusammenzuhalten und «einen gebundenen Zustand zu generie- ren».
Der
so entstandene neue Kern-Cluster bleibt ebenfalls nicht lange stabil,
überlebt aber lange genug, dass die Forscher seine erstaunlich grosse
Bindungsenergie messen konnten. «Auf diese Weise können wir Kern- materie
mit hoher Dichte erzeugen und dann weitere Untersuchungen damit
anstellen», sagt Zmeskal.
So
könnte man relativ hohe Dichten annähernd bei Normaltemperaturen
studieren. Das wäre dann ein erster Schritt, um etwa zu verstehen, wie
die massereichen Neutronensterne aufgebaut sind. Darüber hinaus könnte
die neue Materieform mehr Licht in die grundlegende Frage bringen, wie
die Masse des sichtbaren Universums zustande kommt.
Nota. - Dass aus dem Urknall nicht hervorging, was hervorgehen musste, ahnen wir längst. Das Müssen hätte ihm ja dann vorausgesetzt sein 'müssen' - und er wäre ein Ur-Knall nie gewesen. Doch jetzt wird es für den gesunden Menschenverstand um einiges schlimmer: Es ist nicht einmal entstanden, was entstehen konnte!
Es gibt nicht nur keine (wirkliche) Notwendigkeit, es gibt nichteinmal eine (wirkliche) Möglichkeit. Das sind beides Reflexionsprodukte, bloße Gedanken! Bleibt zwischen beiden übrig: 'Wirklichkeit', mit andern Worten: bloßer Zufall. Es ist eben, wie es ist.
JE
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