Das hervorragend erhaltene Fossil von Senshou lui. Die Überreste lassen darauf schließen, dass das Tier an das Leben im Geäst angepasst war.
Die nun entdeckten, außerordentlich gut erhaltenen Fossilien könnten den Disput nun jedoch ein für alle mal beenden. Die in China freigelegten Überreste von Shenshou lui, Xianshou linglong und Xianshou songae zeigen eindeutige Säugetier-Charakteristika, wie die Forscher im Fachjournal "Nature" schreiben. Ihre Pfoten weisen sie als Baumbewohner aus, der Aufbau ihres Innenohrs gleicht exakt jenen von moderen Säugern und ihre ungewöhnlichen Zähne lassen darauf schließen, dass sie sich von Insekten, Nüssen oder Früchten ernährten.
Eine Rekonstruktion von Xianshou songae, quasi ein urzeitliches "Marsupilami". Das Tier von der Größe einer Maus dürfte aufgrund seiner charakteristischen Merkmale tatsächlich zu den Säugetieren gehört haben.
So erfreulich der Fund dieser zu Lebzeiten zwischen rund 30 und 300 Gramm schweren Tiere auch ist, ein wesentlicher Aspekt bereitet den Wissenschaftern Kopfzerbrechen: Die in einer neue Gruppe namens Euharamiyida zusammengefassten Wesen lebten vor mindestens 208 Millionen Jahren - und das wiederum hat dramatische Auswirkungen auf die bisher gültige Vorstellung von der Evolution der Säugetiere.
Bisher ging man davon aus, dass die ersten Säuger im Mitteljura vor etwa 176 bis 161 Millionen Jahren auf der Bildfläche erschienen. Die nun aufgetauchten, hochspezialisierten Baumbewohner bedeuten jedoch, dass Säugetiere schon im Obertrias erstmals erschienen waren - also womöglich 70 Millionen Jahre früher als gedacht. Dieser Befund deckt sich auch mit einigen DNA-Studien zum Alter der Säugetiere. (tberg, derStandard.at, 12.09.2014)
illu.: zhao chuang
Abstract
Nature: Three new Jurassic euharamiyidan species reinforce early divergence of mammals
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