aus Der Standard, Wien, 30. 3. 2015
Laufroboter mit reflexivem Bewusstsein
Vor einem Jahr haben Wissenschafter der Universität Bielefeld dem Laufroboter Hector mit einer speziellen Software eine einfache Art von Bewusstsein verliehen. Die Programm-Erweiterung "reaCog" wird immer dann aktiv, wenn der Roboter nicht mehr weiter weiß. Diese Erweiterung befähigt den Roboter zum Probehandeln – er sucht zunächst neue Lösungen für das Problem und wägt dann ab, welche Handlung sinnvoll ist, statt automatisch eine festgelegte Handlung vorzunehmen.
Die Möglichkeit zum Probehandeln ist zentrales Merkmal einer einfachen Form von Bewusstsein. Nun sind die Forscher in ihren Experimenten einen Schritt weiter gegangen: Sie haben eine Software-Architektur entwickelt, die Hector in die Lage versetzt, sich aus der Sicht von anderen zu sehen - ihm also die Fähigkeit zur Reflexion vermittelt. "Das Besondere ist, dass der Roboter durch unsere Software-Erweiterung nun Annahmen über psychische Zustände von anderen vornehmen kann. Er wird dann Absichten oder Erwartungen von Personen vermuten und dementsprechend handeln können", erklärt Malte Schilling von der Uni Bielefeld.
Nota. - Damit er Annahmen über die psychischen Zustände Anderer machen kann, wird man ihm die möglichen psychischen Zustände ins Programm schreiben müssen. Darauf kann er dann re agieren. Wo und wie bekommt er dabei aber sich selbst in den Blick? Dazu müsste er mindestens dieses Programm selbst erarbeitet haben, indem er die möglichen psychischen Zustände selber erlebt hätte: Dann könnte er etwas 'wieder erkennen' und womöglich 'sich' dahinter spüren. Ohne dies erkennt er nicht 'sich', sondern bloß - das Programm.
JE
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.
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