aus derStandard.at, 6. 3. 2917
Riesige Nervenzelle
als mögliche Quelle des Bewusstseins
Was das menschliche Gehirn so leistungsfähig macht und letztendlich auch
unser Bewusstsein hervor- bringt, ist trotz jahrzehntelanger aufwändiger
Forschungen nach wie vor eine weitgehend ungelöste Frage. Immerhin
dürfte mittlerweile klar sein, dass die komplexen Verschaltungen der
zerebralen Nervenzellen eine bedeutende Rolle dabei spielen. Um diesem
gewaltigen Netzwerk, dem sogenannten Konnektom, auf den Grund zu gehen,
haben sich deutsche Wissenschafter, wie zuletzt berichtet, auch Hilfe
bei künstlichen neuronalen Netzen gesucht.
In den USA könnte eine Gruppe von Wissenschaftern auf der Suche nach dem
Ursprung des Bewusstseins nun aber an einer anderen Stelle fündig
geworden sein: Das Team um Christof Koch vom Allen Institute for Brain
Science in Seattle hat bei Mäusen mit einem neuen bildgebenden Verfahren
eine riesige Nerven- zelle (im Bild eine digitale Rekonstruktion)
entdeckt, die das gesamte Gehirn umschließt und dicht mit beiden
Hemisphären verknüpft ist.[?] Koch schließt aus den gewonnen Daten, die
zwei weitere ähnlich ausgedehnte Neuronen einschließt, dass die
Nervenzelle die Signale aus dem Claustrum, der am dichtesten vernetzten
Schicht grauer Gehirnzellen, koordiniert. Da das Claustrum bereits zuvor
mit dem Bewusstsein in Verbindung gebraucht wurde, vermuten die
Forscher, dass die Harmonisierung der Signale aus diesen Arealen
mithilfe der neu entdeckten Nervenzelle letztlich unsere bewussten
Gedanken hervorbringen könnte.
Nota. - Kein Homunculus, kein Kommandant, sondern ein Sammler und Koordinator. Offen bleibt, wer wie wo die Entscheidungen trifft.
JE
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