Samstag, 30. April 2016

Endlich entschlüsselt: Was ist Geist?

aus nzz.ch,

Mensch und Evolution 



Was ist Geist?
Geist steht nicht am Anfang, sondern am Ende der Evolution. Aber er ist die Bedingung für die menschliche Freiheit – und damit für die Erkenntnis über den Anfang allen Lebens. 
Eine Rekonstruktion. 
 
von Hans Widmer
 
Auf die Frage, was Geist sei, hat die Philosophie des Geistes viele Antworten entwickelt. Von Platon bis Hegel und über diesen hinaus liest sich allerdings das meiste, was sie im Angebot hat, wie die Deutung des Transistorradios durch den Medizinmann. Erst seit wenigen Jahrzehnten ermöglichen Erkenntnisse der Wissenschaft und die Anschauung der Technik dem bildungsfähigen Verstand, zu klaren, überprüfbaren Aussagen zu gelangen.
 
Muss man das überhaupt wissen? – Je vollständiger unsere Erkenntnis über alles um uns und in uns, desto grösser die Chancen nicht nur zur Erfüllung des eigenen Lebens, sondern auch für eine Basis, auf der sich die disparaten Kulturen der Welt in ihrem unausweichlichen Zusammenwachsen verständigen können. «Überzeugungen sind die grösseren Feinde der Wahrheit als Lügen», schrieb Nietzsche. Und in der Tat: Überzeugungen mit Überzeugungen zu konfrontieren, führt nur zu Streit. Erkenntnis der Wirklichkeit ist die einzige enge Pforte, die zu Frieden führt. 

Information 

Am Anfang der Evolution hin zu Leben steht rohe Materie. Durch ihre Eigenrotation (Spin) bestimmen Elementarteilchen schon eine Richtung im Raum, der selber nur Ausdehnung hat. Verbinden sich zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom zu H2O, definieren sie eine Ebene; und vier Wasserstoffatome, die sich mit einem Kohlenstoffatom C zu Methan verbinden, bilden eine räumliche Struktur, ein Tetraeder mit C im Zentrum.

Komplexe Strukturen können sich ihrer Umgebung prägend aufdrängen, etwa Eiskristalle dem sie umgebenden Wasser bei Wärmeentzug. Für die Entstehung von Leben ist solches Mitteilen grundlegend. Involviert sind zwei Molekülarten mit komplexen räumlichen Strukturen: Aminosäuren und Nukleinsäuren. Verkürzt gesagt sind Aminosäuren Baumaterial, und Nukleinsäuren sind Baupläne. Leben beginnt in der Evolution genau in dem Augenblick, in dem eine Kette von Nukleinsäuren den Bauplan eines Negativs ihrer selbst und dieses Negativ wiederum den Bauplan des Positivs darstellt. Verzwirnt bilden diese Ketten die Doppelhelix und instruieren über mRNA und tRNA die Produktion von Peptidketten, die sowohl diese Produktion katalysieren als auch das Baumaterial für die Stoffwechselfunktionen bereitstellen («Hyperzyklus»).

Gefühle sind keine blossen Stimmungen, sondern Aufträge an das Denken. 

Mit diesen Bauplänen tritt das Phänomen «Information» ins Universum. Information kommt sonst im Universum und in aller Physik und aller Chemie nicht vor – nur in diesen wunderbaren Molekülen, die, in einem Kirschkern versammelt, der Bauplan für einen Kirschbaum sind, der wiederum Kirschen tragen wird. Der Sprung zu Information und Leben organisiert sich unter den Bedingungen der Erde mit grosser Wahrscheinlichkeit selbst – unwahrscheinlich im Universum sind nur diese Bedingungen. Dabei gründet sämtliches unendlich vielfältiges Leben, von Algen bis zum Menschen, allein auf 4 Nukleinsäuren und 20 Aminosäuren. Zum Vergleich: Das gesamte Wissen der Menschheit lässt sich mit 26 Buchstaben und 10 Ziffern darstellen. 

Biologische Datenverarbeitung 

Die Entwicklung von Geist geht von einer späteren Evolutionsstufe aus als jener der Entstehung der DNA. Organe können sich nämlich nur ausbilden, wenn deren Funktionieren in einem Organismus koordiniert wird. Dies besorgen Signale, die durch Nervenbahnen fliessen und in Ganglien verarbeitet werden. Signale sind Stellvertreter für chemische Zustände, die in vorangegangenen Evolutionsstufen direkt miteinander reagierten. Bei Einzellern ist noch alles in Berührung, was miteinander reagieren soll, und was nicht, ist in geeigneter Weise getrennt.

Die Signale sind elektrische Impulse, also materielle Erscheinungen wie die DNA, doch liegt nun der Informationsgehalt in deren Reihenfolge, also in der Zeit – nicht im Raum. Aus den Signale verarbeitenden Ganglien gehen in der Evolution Gehirne hervor. Dem einfachen Reptilgehirn überlagert sich in Jahrmillionen das limbische System und diesem der Neocortex. Jede zusätzliche Kapazität an Datenverarbeitung steht im Dienst der bisherigen, kann jedoch deren Vermögen grundlegend erweitern. Vom Reptil, dessen Nachwuchs aus dem Ei schlüpft und sich fortan allein durchschlägt, bis zum Schimpansen mit seinem langsamen Heranwachsen und seinen komplexen sozialen Relationen werden Datenverarbeitung und Gehirn um Grössenordnungen vielschichtiger, komplexer und aufwendiger.

Da die biologischen Bedürfnisse durch angeborene Reflexe und Instinkte unmittelbar in Verhalten übersetzt werden, bleibt das Verhalten selbst von Schimpansen, bei aller gewonnenen Flexibilität, stereotyp und ohne Entwicklung, in kollektiver wie individueller Hinsicht. Auch wenn ein Schimpanse einen Mundvoll Wasser in ein für seine Hand zu enges Gefäss gibt, um Nüsse, die dann obenauf schwimmen, herauszuholen, ist dies noch nicht Denken, sondern nur eine Rekombination stereotyper Aktionen. 

Denken 

Um in der von denkenden Wesen gemachten Welt zu bestehen, brauchen Menschen die Fähigkeit zum Denken. Denken ist dem ererbten Instinktapparat überlagert und ist in der Evolution so radikal neu wie das Leben selbst. Das Hauptmerkmal von Denken liegt in dessen Entkopplung von stereotypen Reflexen und unterscheidet sich grundlegend von den kognitiven Leistungen von Schimpansen, was leicht nachzuvollziehen ist. Jedes Bedürfnis und jede Furcht lösen beim Tier sofort und eindeutig Aktionen aus: Wenn der Körper Energiemangel meldet, geht's auf die Jagd; einem Weibchen in Brunst jagen die Männchen sofort hinterher. Beim Menschen hingegen melden sich Bedürfnisse nicht als starre Imperative, sondern als mehr oder weniger deutliche, mehr oder weniger heftige Gefühle.
Denken ist ein Softwareprogramm, das Neuronenpopulationen verarbeitet.

Gefühle sind keineswegs blosse Stimmungen, sondern Aufträge an das Denken, aus seiner Übersicht und mit seinen Einfällen Lösungen für die Bedürfnisbefriedigung zu finden – oder diese im höheren Interesse wie Gesundheit oder Ethik aufzuschieben. Ohne Denken hätten Gefühle keinen Sinn, und ohne Gefühle hätte Denken keine Richtung. Ist das das Gefühl auslösende Bedürfnis gestillt, verschwindet es. Das ist am Beispiel von Hunger einfach nachzuvollziehen, gilt jedoch auch für die grossen Lebensziele. Ein Unbehagen im Beruf drängt zum Aufsuchen neuer Beschäftigung. Eine innere Unruhe drängt zum Überdenken der Identität – und wenn eine Übereinstimmung von Anlagen, Selbstverständnis und Stellung in der Gesellschaft erreicht ist, verschwindet das Thema. Negative Gefühle sind keine Strafen, sondern Aufforderungen zu Veränderungen dessen, was sie auslöst.

Das Bedürfnis wird durch das Denken einem ungleich grösseren Universum von Lösungsmöglichkeiten zugeführt als bloss einem Katalog von Reflexen bei Tieren. Die dadurch gewonnene Anpassungsfähigkeit ist der Grund für den überwältigenden quantitativen Erfolg der damit ausgestatteten Spezies. Wenn das unmittelbare Überleben einigermassen gesichert ist, drängt das Denken auf Beantwortung von Fragen über den Tag hinaus, will dem Lebensganzen Sinn geben, entwickelt Neugier für die Welt, in die sich das Individuum geworfen sieht. 

Evolution von Denken 

Wie kann sich Denken von der biologischen Datenverarbeitung entkoppeln? Das Gehirn entspricht keiner Computerschaltung mit fixen Verknüpfungen und eindeutigen Ja/Nein-Zuständen. Stattdessen gibt es Mehrheiten oder Minderheiten von Neuronen, die aufeinander wirken. Denken ist ein Softwareprogramm, das entkoppelte Neuronenpopulationen verarbeitet. Vorausgesetzt ist die erhöhte Datenverarbeitungskapazität, die in dreieinhalb Millionen Jahren etwa auf das Dreifache gegenüber Lucy (Australopithecus afarensis) angewachsen ist, was übrigens kein genetischer, sondern ein Domestikationseffekt ist. 

Information ist Struktur von Materie, die sich mitteilt. 

Wie in der Evolution vorangehende Erweiterungen der Datenverarbeitungskapazität baut Denken auf dem auf, was andere höhere Primaten schon können – bei näherer Betrachtung verblüffend viel. Sie können
 
■ raumbezogen: sich erinnern, was wo in ihrer Umgebung ist, sich verborgene Bewegungen vorstellen und beobachtete fortführen, Abkürzungen gehen;
 
■ objektbezogen: Klassen bilden, Entsprechungen bei kleinen Zahlen finden, Probleme durch Einsicht in ihre Mechanik lösen, Werkzeuge gebrauchen;
 
■ sozial: lernen, Beziehungen pflegen, das Verhalten anderer vorausberechnen, Taktik anwenden, kooperieren, Arbeit teilen, Stimmungen wie Trauer ausdrücken.
 
Diese kognitiven Fähigkeiten steigert Denken ins Unerschöpfliche durch die Erweiterung des Horizonts vom unmittelbar Sichtbaren zu allem Vorstellbaren, von anwesenden Sippenmitgliedern zur ganzen Menschheit, von der Gegenwart in alle Zeiten. Voraussetzung dafür sind die sich beim Kind in Stufen entwickelnden Fähigkeiten, grosse Mengen an Informationen auf den Begriff zu bringen und rationell zu verarbeiten durch intuitiv-logische Operationen, die in Sprache und Mathematik formalisiert.

Bewusstsein 

Jean Piaget schreibt: «Am Beginn der geistigen Evolution gibt es . . . keine Differenzierung zwischen dem Ich und der Aussenwelt . . . die erlebten Eindrücke sind auf einer einzigen Ebene ausgebreitet, die weder innerlich noch äusserlich ist.» Danach baut die entkoppelte Datenverarbeitung des Menschen ab ovo eine eigene Datenbank auf, die das Tier nicht hat. Das Kleinkind speichert von acht Monaten an Gegenstände, Personen und Aktionsschemata, die die Erfahrung von Intention, Handlung und Effekt zusammenfassen. In kleinen Dosen werden eigener Körper, eigene Empfindungen, Einsichten und Vorlieben in die Vorstellung integriert, woraus sich mit der Zeit ein Selbst aufbaut. Das Selbst betreibt das Denken, und das Denken projiziert das Selbst – ein Zyklus wie der «Hyperzyklus» am Anfang des Lebens.

Bewusstsein, die neue Informationsplattform, baut sukzessive das Bild einer Aussenwelt auf – und spiegelbildlich das Bild eines Ichs. Die Ausbildung der Individualität entspricht einer zunehmenden Objektivierung der Welt. Dasselbe gilt für die Geistesgeschichte: Sie ist im Wesentlichen die Geschichte zunehmender Objektivierung. 

Was ist nun Geist? 

Die «Substanz» von Geist, die die Philosophie zweieinhalbtausend Jahre lang gesucht hat, ist Information. Information ist Struktur von Materie, die sich mitteilt. Denken ist die im menschlichen Gehirn von der Intuition entkoppelte Verarbeitung von Information, die im Dienst ebendieser Intuition Input in Output überführt. Geist ist Gedachtes. Was ist Gedachtes anderes als – Gedanken! Gedanken können zwar niedergeschrieben und in Bibliotheken verstaut werden, Geist sind sie jedoch erst wieder, wenn sie gelesen und damit gedacht werden.

Seit dem Homo sapiens sapiens erfolgt Denken auch in Sprache statt bloss in Vorstellungen – der entscheidende Sprung im geistigen Vermögen. Sprache besteht aus Begriffen und Regeln und gestattet Erfassung, Verarbeitung, Mitteilung und Speicherung von Erfahrungen. Begriffe sind Abstraktionen und erfassen das, was Mengen von Gegenständen und Ereignissen gemeinsam ist; etwa erfasst der Begriff «Haus» das Millionen von Häusern Gemeinsame, nämlich dass sie von Menschen gemacht sind und bergen – der Begriff ist jedoch ohne Kontext leer und bedarf konkreter Ergänzungen wie «Opernhaus der Stadt Zürich», «das erste Haus rechts eingangs Dorf». 

Bewahrung des Bewährten 

Aus der Wechselwirkung von mit Geist ausgestatteten Lebewesen untereinander entsteht Kultur. Hegel nannte die Wechselwirkung «Dialektik» und das Ergebnis «Weltgeist». Kultur durchläuft eine Evolution nach den Gesetzen aller Evolution: Wandel (Mutation in der Biologie), Selektion des sich Bewährenden, Bewahrung des Bewährten. Hegel meinte bejahend zum Ergebnis dieser Evolution: «Was wirklich ist, das ist vernünftig, und was vernünftig ist, das ist wirklich.»

Die perennierende Frage war, wie Geist und Materie aufeinander wirken würden, und nun fällt die Antwort kurz aus: Sie sind ein Ganzes, bedingen einander und sind isoliert zu nichts nütze – so wenig wie ein Auto ohne Lenkung und eine Lenkung ohne Auto.

Sowohl die Hardware von Leben wie die Software, die dessen Betrieb lenkt, sind materielle Strukturen. Es ist das Zusammenwirken von Information und Materie, das Leben ausmacht. Die Moleküle, die auf elementarer Stufe Information und Materie darstellen, setzen sich in beiden Fällen aus den Atomen H, C, N und O zusammen, haben lediglich unterschiedliche Strukturen, und diese bestimmen ihre unterschiedlichen, komplementären Funktionen. 

Dualismus 

Auf Stufe Nervensystem kommt die Zeitdimension hinzu: Signale wirken online aufeinander und führen zu neuen neuronalen Verknüpfungen. Alles Geistige und alles, was unter Seele subsumiert werden kann: Intuition, im Unbewussten verarbeitete Erfahrungen, tragende Erkenntnisse und Bekenntnisse zum Lebenssinn, sind im Gehirn als neuronale Strukturen abgelegt. Körper und Geist/Seele sind nur an der Oberfläche etwas Verschiedenes, im Innersten sind sie ein Einziges. Die von Platon eingebrachte Idee eines «Dualismus», der den zwei unterschiedlichen Erscheinungsformen dieses einzigen Ganzen isolierte Existenz zuordnet, führt in die Irre.

Die Persönlichkeit wird zur festen Burg in der fliessenden, unberechenbaren Welt. 

Der Mensch ist in seinen Antrieben und Intuitionen weitgehend Primat geblieben, und sein Denken hat die Funktion, diesen Primaten erfolgreich durch die von Menschen geschaffene Zivilisation zu führen. Dabei ist seine Identität zu jeder Zeit, da er zu entscheiden hat, festgelegt: genetisch, durch Prägung, eigene Handlungen und Erfahrungen. Die einzige Freiheit liegt folglich in der anstehenden Entscheidung. Wenn diese zu Erfahrung geworden ist, geht sie als kleinere oder grössere Erweiterung in die Identität ein. 

Freier Wille 

Freier Wille ist somit auch in der Theorie nur das, was das Individuum im Alltag erlebt: die Wahl des nächsten Schrittes – nicht die Wahl, wer es im Augenblick der Wahl sei. Selbst wenn dieser Schritt die Erstellung eines Lebensplanes ist: Es geht um nicht mehr als den nächsten Schritt. Da jeder Schritt im Dienst weitgehend intuitiver Bedürfnisse steht, fällt die Entscheidungen in letzter Instanz ebenfalls die Intuition. Der freie Wille beschränkt sich somit primär auf das Auffinden von Lösungen und das Aufbereiten von Entscheidungen. Wie «frei» er darin sein kann, manifestiert sich bisweilen in Ratlosigkeit. 

Unsterblichkeit 

Die Aussenansicht von Seele ist Persönlichkeit. Zunehmend in einem Menschenleben wird diese durch die eigenen Entscheidungen geformt. Je schärfer auf Ziele ausgerichtet, je kohärenter Entscheidungen, je konsequenter Handlungen, desto grösser die Chance auf ein seinen Möglichkeiten gerecht werdendes Leben. Ihre Erfüllung bedarf nicht der Nobelpreise, Goldmedaillen oder Millionen, sondern allein der Ausschöpfung der eigenen Anlagen von der Liebesfähigkeit bis zur Tatkraft, wie winzig oder überragend sie immer sind.

Die Persönlichkeit wird zur festen Burg in der fliessenden, unberechenbaren, bisweilen konfus erscheinenden Welt. Sie legt ihre Werte fest und hält sich daran. Ihre Überzeugungen, Haltungen und Handlungen sind ein Ganzes. Sie ist sich selbst willkommen, nimmt das Unabänderliche hin und gliedert sich mittragend in die Gesellschaft ein. Die Persönlichkeit, oder eben Seele, die sich auf solche Höhe emporarbeitet, erreicht zu Lebzeiten eine vergnügliche Art von Unsterblichkeit, und eines Lebens nach dem Ableben bedarf sie nicht. 

Nachwort 

Manch beseeltes, staunendes, liebendes Individuum fühlt sich im Innersten angegriffen, wenn seine grossen Emotionen bloss neuronale Strukturen im Gehirn darstellen sollen. Zwei Fragen mögen ihm helfen, sich mit der Vorstellung zu versöhnen: Berührt uns «Mona Lisa» weniger, weil sie auch ein 77 mal 53 Zentimeter grosses Pappelholzbrett ist mit einem Liter Farbe drauf? Geht Verliebtheit weniger durch Mark und Bein, weil sie von einer Phenylethylamin-Ausschüttung gestützt wird? Das Eigentliche liegt in den Empfindungen, die «Mona Lisa» und Liebe auslösen, nicht im Substrat, mit dem sie dargestellt werden.

Hingegen hilft das Verständnis, was Geist ist, einzusehen, was Geist nicht ist, insbesondere, dass Geist nicht im Universum «herumspükt», wie Lichtenberg einst sagte. Oder positiv gesagt: dass das einzige Zuhause von Geist im ganzen Universum das menschliche Gehirn ist. Hoppla – haben wir unversehens in Selbstherrlichkeit abgehoben? Ohne Zweifel, wenn wir das Mass an der Grösse des Geschenkes «Geist» nehmen. Nehmen wir es jedoch an der Grösse der Verantwortung, die damit einhergeht, werden wir ganz klein.

Hans Widmer ist Autor von «Das Modell des konsequenten Humanismus – Erkenntnis als Basis für das Gelingen einer Gesellschaft» sowie von «Grundzüge der deduktiven Physik – Fundament für die grossen Theorien der Physik», beide bei Rüffer & Rub, Zürich 2013.


Nota. - Au Backe, eine Breitseite auf den gesunden Menschenverstnd! Aber so pompös es auf den ersten Blick wirkt, so distanziert nüchtern ercheint es doch in der Ausarbeitung. Dem naturwissenschaftlichen Reduktionismus entwischt er aber immer erst im allerletzten Moment - indem er die Begriffe so definiert, dass auch 'das Andere' mit hineinpasst. Es fragt sich aber, wozu das Definieren gut sein soll.

Geist = Information, schreibt Hans Widmer. Geist = Absicht, schrieb Friedrich Schlegel. Wenm man 'Information' so auffasst, als ob in ihr etwas 'gemeint' sei, läuft beides auf dasselbe hinaus. Dass man denselben Gedanken so und auch anders aussprechen kann, sei jedem Dogmatiker ins Stammbuch geschrieben. Aber an sich vermehrt es nicht die Erkenntnis.

- Wenn ich es ganz in Ruhe nochmal gelesen habe, komme ich vielleicht darauf zurück.
JE




Nota - Obige Bilder gehören mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE

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